Tiere

Können Haustiere Gewitter spüren?

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AUTOR/IN
Lilly Zerbst
Portraitbild der Reporterin Lilly Zerbst.

Dieser angebliche sechste Sinn ist ein Mythos, der sich schon Jahrtausende hält. Schon in der Antike haben Seeleute zum Beispiel Katzen mit auf Schiffe genommen – weil sie dachten, die Tiere hätten übernatürliche Kräfte, mit denen sie drohende Stürme wahrnehmen können.

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Der "sechste Sinn" bei Tieren ist nur eine Legende

Einen wissenschaftlichen Beweis für so einen höheren Sinn gibt es aber bis heute nicht. Tiere brauchen einen solchen zusätzlichen Sinn auch gar nicht – die Sinne, die sie haben, reichen vollkommen aus, um ein Gewitter frühzeitig zu erkennen. Und zwar früher als wir das tun, denn ihre Sinne sind dafür viel geschärfter.

Naturphänomene besser hören, spüren – und vielleicht sogar riechen?

Wie nehmen sie jetzt also das Gewitter wahr? Sie können erstens mit ihren gespitzten Ohren viel früher als wir den Donner hören, wenn das Gewitter noch weiter weg ist. Zweitens geht man auch davon aus, dass sie ein herannahendes Gewitter richtig fühlen können, weil sich da nämlich der Druck der Luft ändert. Und es gibt sogar Theorien, dass Hunde und Katzen Unwetter auch riechen können – und zwar nicht nur den Regen, sondern auch die Blitze, die einen metallischen Geruch in der Luft hinterlassen sollen.

Was es jetzt genau ist, das die Vierbeiner vorwarnt, kann natürlich keiner sagen – dafür müssten wir sie schon selbst fragen. Aber wir sehen: Sie bekommen es schneller mit als wir das tun.

Vulkanausbruch und Erdbeben: Auch hier zeigen Tiere vorab Auffälligkeiten

Und das ist nicht nur bei Gewittern so: Tatsächlich wurde schon häufig beobachtet, dass Tiere sich auch vor Naturkatastrophen auffällig verhalten – zum Beispiel vor Vulkanausbrüchen oder Erdbeben. Da vermutet man, dass sie auf bestimmte Veränderungen in der Natur vor einem Beben reagieren. Man weiß aber noch nicht so genau, welche Veränderungen das sind. Aber sie scheinen uns Menschen und auch den Messgeräten zu entgehen.

Tiere bald als "Warnsystem"? – Forschung analysiert auffälliges Tierverhalten

Tierbeobachter nutzen das auffällige Verhalten von Tieren sogar, um frühzeitig vor der nahenden Katastrophe zu warnen. In China konnten so in den 1970ern sogar einmal tausende Menschen vor einem Erdbeben gerettet werden. Da sind nämlich kurz davor zahlreiche Schlangen auffällig früh aus ihrem Winterschlaf erwacht. Das wurde gemeldet und die Behörden haben einen Katastrophenalarm ausgelöst.

Das klappt manchmal – zuverlässig ist das aber leider trotzdem nicht. Dafür verhalten sich die Tiere viel zu häufig auffällig, und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Deshalb muss man die Verhaltensarten noch weiter untersuchen – auch bei uns in Deutschland gibt es da gerade Versuche, bei denen das Verhalten von Hunden und Katzen mit Halsbändern getrackt wird. So wollen die Forschenden sehen, ob auch unsere Haustiere auf Erdbeben reagieren – dazu weiß man gerade noch wenig.

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