Regisseur Robert Neumann hat mit Herman Melvilles Roman von 1851 über Kapitän Ahab und seine erbitterte Jagd auf den verhassten weißen Wal erstmals in Kaiserslautern eine „klimaneutrale“ Inszenierung auf die Bühne gebracht.
„Die Bühnenbilder sind aus alten Segeln gemacht, die sonst weggeworfen worden wären. Und wenn das Stück abgespielt ist, werden alle Elemente weitergegeben an andere Kultureinrichtungen“, gibt Robert Neumann im Gespräch mit SWR Kultur Beispiele.
Bilder aus der Inszenierung am Pfalztheater Kaiserslautern
Auch das Publikum werde eingebunden mit Workshops und Podiumsdiskussionen rund um die Premiere am 4. Mai. „Moby Dick“ sei als Stück besonders geeignet. Denn mit dem Walfang habe man damals Öl für Lampen und Maschinen gewonnen: „So kann man den Bogen zu heute schlagen und sich fragen, ob unsere (Umwelt)probleme von heute ihren Ursprung haben in dieser Zeit“.
Pfalztheater Kaiserslautern wagt Experiment „Moby Dick“ hat das Klima im Fokus: Wie nachhaltig kann Kunst und Kultur sein?
Das Stück „Moby Dick“ am Pfalztheater Kaiserslautern ist klimaneutral produziert. Bei Kostümen, Bühnenbild, selbst beim Boden wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Funktioniert das?
Klimaneutral in der Kultur
Musikpassagen „No music on a dead planet“– Klima und Pop
Geht die Klimakrise am Pop vorbei? Schon länger sind wir auf der Suche nach Klimaschutz-Hymnen, die nicht nur mahnen, sondern auch mitreißen. So richtig will das nicht gelingen.
Musikgespräch Kulturwissenschaftler Ralf Weiß zum Weltumwelttag 2023: Wie nachhaltig ist die Musikkultur heute?
Bis 2045 möchte Deutschland klimaneutral sein. Was tut die Musikkultur dafür, dieses Ziel möglich zu machen? Das miz hat den Fokus „Zukunftsmusik Klimaschutz“ ins Leben gerufen.
Holz statt Beton Keine Zeit mehr: Weltkongress der Architekten in Kopenhagen drängt auf klimaneutrales Bauen
Klimaneutrales Bauen ist die Hauptaufgabe der Zukunft, wenn es um Stadtplanung und klimaneutrale Städte geht. Das ist auch das Thema beim Weltkongress der Architekten, der vom 02. bis 06. Juli in Kopenhagen stattfindet. Das Motto: "Sustainable Futures - Leave no one behind".
Die zentrale These, die auf dem Kongress in allen Varianten im Umlauf ist, sagt der Architekturkritiker Nikolaus Bernau, ist die, dass wir alle keine Zeit mehr haben. Die Welt der Architektur und Stadtplanung sei sich hier einig, dass jetzt agiert werden muss, damit in zwanzig bis dreißig Jahren Resultate erzielt werden können.
Anders als in Deutschland, wo man lange Debatten über Fassadengestaltung führe, habe man in Dänemark jedoch die Impulse und Gedanken der alternativen Architekturbewegung der 70er Jahre nicht vergessen. Aus dieser stamme auch das Motto "Leave no one behind", was ein Slogan aus der damaligen Zeit ist. "Hier standen Fragen im Vordergrund: Wie wird Bauindustrie gemacht, wie wird nachhaltig gebaut, wie lässt man den Wohlfahrtsstaat weiter existieren?", meint Bernau. Deshalb sei Dänemark auch internationales Vorbild.
Trotz der Erkenntnis, dass es nicht so schnell gehe mit dem Totalumbau eines Systems, das in den letzten 150 Jahren entwickelt wurde, seien die
Vorträge teilweise sehr euphorisch. Wenn nämlich umgestellt würde auf Wind-, Sonnen und Wasserenergie und wenn mit Lehm, Holtz und Wolle gebaut würde, dann sei ein klimaneutrales Bauen weltweit möglich.