Zwei jugendliche Hände halten ein Handy in der Hand

Neue Studie Jugend, Information, Medien

Viele Jugendliche werden im Internet sexuell belästigt

Stand

Jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge ist laut einer Umfrage in diesem Jahr sexuell im Internet belästigt worden. Online sind Jugendliche im Schnitt vier Stunden am Tag.

Das teilten die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und die Medienanstalt Rheinland-Pfalz am Mittwoch gemeinsam mit. Sie erstellen seit 1998 jährlich gemeinsam mit dem Südwestrundfunk (SWR) die Studie JIM. Diese steht für "Jugend, Information, Medien". In diesem Jahr wurden bundesweit 1.200 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren vom 30. Mai bis 9. Juli 2023 befragt.

Anfeindungen und Fake News im Internet

Jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge wurden 2023 im Internet laut Studie schon einmal sexuell belästigt. Demnach wurde ein knappes Viertel der Jugendlichen im Monat vor der Befragung ungewollt mit pornografischen Inhalten konfrontiert. "Pornos sind kein Kinderprogramm, Anbieter und Anbieterinnen müssen verlässliche Alterskontrollen mittels Altersverifikationssystemen durchführen", sagte Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz.

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14 Prozent der Jugendlichen hatten angegeben, innerhalb des letzten Monats im Internet angefeindet oder beleidigt worden zu sein. 58 Prozent sagten, sie seien auch mit Fake News in Kontakt gekommen, gut die Hälfte mit beleidigenden Kommentaren. Jeweils zwei von fünf Jugendlichen hatten laut Studie Kontakt mit extremen politischen Ansichten, Verschwörungstheorien oder Hassbotschaften.

WhatsApp und TikTok beliebt, Facebook abgeschlagen

Wie die Studie zudem herausfand, waren die Jugendlichen im Schnitt 224 Minuten am Tag online (Vorjahr: 204 Minuten). Dabei spielten vor allem Messenger und Soziale Medien eine große Rolle. WhatsApp wurde von 94 Prozent der Befragten regelmäßig genutzt, Instagram liegt mit 62 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von TikTok (59 Prozent) und Snapchat (49 Prozent). Facebook wurde nur von 22 Prozent der Jugendlichen regelmäßig genutzt. Im Vergleich zum Vorjahr schauten mehr Jugendliche Online-Videos (82 Prozent, 2022: 76 Prozent).

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Klimawandel und Ukraine-Krieg beschäftigen Teenies

Knapp zwei Drittel der Jugendlichen sind am aktuellen Weltgeschehen interessiert. 63 Prozent interessieren sich für den Klimawandel, 54 Prozent für den Ukraine-Krieg. Es folgen die Themen Diversity/Vielfalt in der Gesellschaft und Künstlige Intelligent (KI). 38 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, das Programm ChatGPT schon einmal selbst genutzt zu haben, weiteren 36 Prozent war die Anwendung in ihrer Funktion zumindest bekannt. Nur 15 Prozent haben noch nichts von dem Thema gehört.

Am häufigsten kamen Jugendliche bei persönlichen Gesprächen sowie über Fernsehen und Radio mit Nachrichten in Kontakt. Danach folgen YouTube, X (ehemals Twitter) und Instagram als Quellen.

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Sie tragen Springerstiefel, vermummen ihre Gesichter oder tragen lange Bärte – alles Erkennungsmerkmale von politischen Extremisten? Möglicherweise. Aber nicht online. Hier treten Extremisten gerne stylisch, jung und modern auf – und sprechen dabei genau die an, die sie für sich gewinnen wollen: Jugendliche!

Ein stylisches Selfie gepostet von einer jungen Frau auf Instagram – Hashtag: „#blueyesblondehair“. Ein cooles Rap-Video, modern gedreht, provokant getextet auf YouTube. Im Impressum: eine rechtsradikale Gruppierung. Junge Leute rufen mit Bildern auf Facebook auf, für Bedürftige zu spenden. Zu sehen ein Banner im Hintergrund. Text: „Zuerst das eigene Volk“. Extremisten treten im coolen und stylischen Outfit auf.
In den sozialen Medien haben die Aktivitäten extremistischer Gruppen stark zugenommen. Rekrutierungsversuche zielen insbesondere auf Jugendliche ab. In einer Befragung der LMU München gaben 40 Prozent der Jugendlichen an, dass sie mit extremistischen Inhalten in letzter Zeit in Kontakt gekommen sind. 13 Prozent sogar häufig und 5 Prozent sehr häufig. Problematisch dabei ist, dass sehr viele die Posts und Videos mit extremistischen Inhalten in den meisten Fällen nicht erkennen beziehungsweise auch die Absender nicht als extremistische Akteure einstufen. Hier geben wir Tipps, wie man solche Posts und Videos erkennen kann – und was man tun kann.

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SWR