Stadtführung zum Gruseln in Konstanz

Hexen, Werwölfe und Sensenfrauen aus dem finsteren Mittelalter

Stadtführung zum Gruseln in Konstanz

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Alfred Knödler
SWR-Redakteur Alfed Knödler Autor Bild
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H. Eichenhofer

Was sind Schauergeschichten und was belegte Stadtgeschichte? Eine Führung mit Sensenfrau und Werwolf durch die Konstanzer Altstadt soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschauern lassen und trotzdem echte Stadtgeschichte erzählen.

Die besondere Geschichte der alten Bischofsstadt beinhaltet auch die ein oder andere Schauergeschichte. Nadine und Ulrich Büttner führen als Sensenfrau und Werwolf durch die verwinkelten mittelalterlichen Gassen von Konstanz. Sie schließen sonst fest verriegelte Türen auf, laufen über längst vergessene Friedhöfe und erzählen mit schaurigem Unterton die dunkle Seite der Geschichte.

Gruseln in Konstanz: Königin soll nachts zur Vampirin geworden sein

Nadine Büttner schlüpft für die Führung in die Rolle der Sensenfrau, ihr Ehemann Ulrich ins Werwolf-Kostüm. Gemeinsam zeigen sie, wo es in Konstanz gespukt und wo Königin Barbara im 15. Jahrhundert ihr Unwesen als Vampirin getrieben haben soll. Die Königin Barbara von Cilli, zweite Ehefrau von Kaiser Sigismund, gilt als eine der schillerndsten Frauengestalten Europas.

Man erzählt, dass sie schon während des Konstanzer Konzils (1414 bis 1418) nachts ihre Streifzüge als Vampirin unternommen hat und hier vielleicht auch schon das ein oder andere männliche Opfer gefunden hat. Barbara wurde eine der berühmtesten Vampirfiguren der europäischen Sagen- und Legendenwelt.

Geschichtslehrer Ulrich Büttner kennt sich im mittelalterlichen Geschehen der Konzilstadt bestens aus. Ihm macht es besondere Freude, die dunkle und gruselige Seite der Stadt zu vermitteln. Ansonsten nähmen die Besucherinnen und Besucher nur die liebliche Seite wahr. Seine Frau erschauert das Thema nicht wirklich. Sie arbeitet in einem Hospiz. Wahrscheinlich habe sie deshalb weniger Distanz zu der gruselige Seite der Geschichte, sagt die Stadtführerin.

Wahrscheinlich habe ich durch meine Arbeit im Hospiz weniger Berührungsängste mit dem Thema Tod und Sterben als andere Menschen. Ich finde es faszinierend zu betrachten, wie Menschen früher mit dem Thema umgegangen sind.

Die gruselige Stadtführung findet zweimal im Monat an einem Freitag oder Samstag statt. Sie kostet 17 Euro. Anmeldung über das Internet oder bei der Tourist-Information in Konstanz.

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